Gute Erde für seltene Erden
Herrn
Oberbürgermeister
Dr. Dieter Salomon
Gute Erde für seltene Erden
h i e r :
Anfrage nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen
Freiburg, den 29. Februar 2012
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
angeregt durch einen Artikel auf nordbayern.de und der bekannten „Aufbereitung“ von weltweit anfallenden Elektroschrott in den ärmsten Regionen der Welt, ergeben sich für uns konkrete Handlungsfelder auch in Freiburg. Immer deutlicher wird, dass Abfälle faktisch Rohstoffe am falschen Ort zur falschen Zeit sind.
Wir bitten daher um Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Wie geht die Stadt, ASF, gegenwärtig in Sachen Verwertung des Elektroschrotts vor?
2. Wo genau landet der Freiburger Elektroschrott in der langen Kette der Verwertung?
3. Wird der Verkauf des Elektroschrotts als Ganzes ausgeschrieben oder werden für jede Elektroabfallfraktion Einzelverträge mit welcher Vertragsdauer ausgeschrieben?
4. Ergäben sich beim Verkauf des Elektroschrotts an Verwerter besserer Margen, wenn es dafür gebündelte Verkäufe durch mehrere kommunale Entsorgungsunternehmen gäbe?
5. Wird überprüft, wo, wie und durch wen der Elektroschrott in der langen Kette der Verwertung recycelt wird?
Insbesondere bei Handys ist bekannt, dass diese einen erheblichen Anteil von sehr seltenen Rohstoffen haben. Die Telekom macht deshalb in Freiburg Briefkastenaktionen mit der Bitte um kostenlose Abgabe von Handys.
6. Wären nicht ständig abzuhaltende kommunale Handy- und Computer-Sammelaktionen angesichts der vielen darin enthaltenen Rohstoffe (seltene Erden) für die städtische Abfallwirtschaft vorteilhaft?
7. Wäre es möglich, dass die ASF für abgegebene Handys einen Sack Erde ausgeben würde im Sinne von „gute Erde für seltene Erden“?
8. Welche Möglichkeiten sieht die Stadt/ASF, dass in Fragen der Verwertung mit Verbänden der freien Wohlfahrtspflege geprüft wird, ob im Rahmen von beschäftigungstherapeutischen Maßnahmen eine saubere Trennung von alten Computern und Handys per Hand durchgeführt werden könnten?
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Sander M.A.
umweltpolitischer Sprecher
Bernhard Schätzle
Stadtrat