Für ein Freiburger Energiekonzept
Für ein Freiburger Energiekonzept:
Einbindung des Heizkraftwerks der Uniklinik und des Wärmeverbundkraftwerks auf dem Rhodiagelände
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Anfrage nach § 24 Abs. 4 GemO zu Sachthemen außerhalb von Sitzungen
Freiburg, den 31. März 2010
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
neben der Altbausanierung, die das größte Potential für den Klimaschutz in Freiburg darstellt, sehen wir auch im Bereich der Energieerzeugung und Fernwärme in Freiburg noch große Verbesserungsmöglichkeiten.
Unser gemeinsames Ziel einer 40 %igen Einsparung von CO2 in Freiburg bis zum Jahre 2030 wurde von allen Fraktionen außer der SPD mitgetragen und sollte auch im Bereich der Energieerzeugung Leitschnur unseres Handelns sein.
Uns beschäftigen derzeit die beiden großen Kraftwerke in Freiburg, das Heizkraftwerk des Universitätsklinikums und das Wärmeverbundkraftwerk auf dem Rhodiagelände.
Das Heizkraftwerk der Uniklinik wurde im Jahr 2009 zu 80 % mit Erdgas und nur zu 20% mit schwefelarmer Kohle betrieben. Das Vorhalten von Kohle und Öl für den Betrieb des Kraftwerks ist den hohen Anforderungen an den Energielieferanten einer Großklinik geschuldet. Gerade die Universitätsklinik kann sich keinen Energieengpass leisten. Ständige Energieversorgung bis hin zu einem mehrmonatigen autarken Betrieb unabhängig von Gaslieferungen aus anderen Teilen der Welt sind notwendig.
Das Heizkraftwerk des Uniklinikums verfügt in der ganzen Stadt über Fernwärmeleitungen. Viele öffentliche Gebäude, wie Justizvollzugsanstalt, Landratsamt und viele Universitätseinrichtungen werden mit der Fernwärme aus dem Kraftwerk versorgt. Schon jetzt liegen die Emissionen des Kraftwerks deutlich unter den vorgeschriebenen Grenzwerten.
Mit der im Bau befindlichen Wärmerückgewinnungsanlage wird der Effizienzgrad und damit der Beitrag zum Klimaschutz noch einmal deutlich erhöht. Aus unserer Sicht könnte dieser durch weitere Nutzung der Fernwärme des Kraftwerks erhöht werden.
Hierzu schlagen wir einen Energieentwicklungsplan im Rahmen eines Freiburger Energiekonzeptes vor.
Wir bitte um Beantwortung folgender Fragen:
1. Welche städtischen Einrichtungen ließen sich an das Fernwärmenetz des Uniheizkraftwerkes anschließen?
2. Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, etwa das Brielmanngelände, das Hüttingergelände und andere neue Baugebiete mit der Fernwärme des Universitätsheizkraftwerks zu heizen?
3. Sofern es die Eigentümer wünschen, könnte auch eine Fernwärmeversorgung in den Wohngebieten rund um das Universitätsklinikum sinnvoll sein. Gibt es hierzu seitens der Verwaltung bereits konkrete Überlegungen? Falls ja, welche spezifischen CO2-Emissionen wären damit verbunden?
Das zweite große Kraftwerk in Freiburg ist das Wärmeverbundkraftwerk auf dem Rhodiagelände. Hierzu haben wir folgende Fragen:
4. Inwieweit wird die Fernwärme dieses Kraftwerks für das Industriegebiet rund um das Kraftwerk bereits genutzt? Welche weiteren Kooperationen sind denkbar?
5. Trifft die Aussage zu, dass das Wärmeverbundkraftwerk als Gaskraftwerk 40% des Freiburger Strombedarfs erzeugt?
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Schätzle MdL
Stadtrat
Daniel Sander M.A.
Umweltpolitischer Sprecher